150 Jahre: Tischlerei und Bestattungen Reuter ist einer der ältesten Handwerksbetriebe in Kreuztal

Das Team von Reuter Tischlerei und Bestattungen mit Firmenchef Klaus Reuter (li.). Auf dem Foto fehlen Dorothea Groos und Viktor Siegle.

Klaus Reuter und Dorothea Groos.

Ausbildungsbetrieb seit jeher: Auch Felix Ruchniewitz hat seine Ausbildung in der Tischlerei Reuter absolviert. Er schloss seine Ausbildung 2023 als drittbester Tischlergeselle im Innungsbezirk ab.

Auch das Ehrenamt hat Familientradition

Ein Blick in das allererste Kassenbuch beweist: Auf der ersten Seite oben links steht die Jahreszahl 1873. Damals hat Firmengründer Eduard Reuter mit ordentlicher Handschrift den ersten Eintrag vorgenommen. Seitdem sind 150 Jahre vergangen. Und noch immer existiert der damals gegründete Betrieb an gleicher Stelle: Tischlerei und Bestattungen Reuter an der Siegener Straße in Kreuztal-Buschhütten. Heute wird der Familienbetrieb von Tischlermeister Klaus Reuter in fünfter Generation geführt. Dabei steht ihm seine Frau Dorothea Groos zur Seite, die sich besonders auf die Bereiche Bestattungen und Trauerbegleitung spezialisiert hat.

Rückblick auf 150 Jahre Firmengeschichte

Im Alter von 25 Jahren übernahm 1905 Paul Reuter, der Sohn des Firmengründers, das Unternehmen und führte es in jungen Jahren selbstständig. Firmengründer Eduard Reuter verstarb im Jahr 1911 im Alter von 57 Jahren. Wann das heutige Werkstattgeba?ude, das sich hinter dem Wohnhaus- und Geschäftshaus befindet, errichtet wurde, ist nicht genau bekannt. 1926 wurde jedoch die Werkstatt auf die heutige Größe der Tischlerei erweitert und modernisiert. Paul Reuter engagierte sich ehrenamtlich als Innungsobermeister und auch als Schöffe bei Gericht. Als Anerkennung für seine Verdienste rund um das heimische Tischlerhandwerk erhielt er die goldene Ehrennadel des Landesinnungsverbandes.

Günther Reuter steigt mit ein

Da Paul Reuter keine Kinder hatte, nahm er seinen Großneffen und Adoptivsohn Günther Reuter mit in das Unternehmen auf. Nach dem Besuch der Tischlerfachschule in Beckum legte dieser ebenfalls die Meisterprüfung ab. Er stieg nicht nur in den Betrieb mit zwei Gesellen und einem Lehrling mit ein, sondern setzte auch das ehrenamtliche Engagement von Paul Reuter fort: In der Tischler-Innung Siegen-Wittgenstein war er ehrenamtlich als Lehrlingswart tätig. Als Paul Reuter 1973 im gesegneten Alter von 93 Jahren verstarb, übernahm Günther Reuter den Betrieb offiziell in vierter Generation.

Beerdigungsinstitut Heinbach-Reuter wird zu „Bestattungen Reuter“

1979 gründete Günther Reuter zusammen mit seinem Freund und Kollegen Günter Heinbach das Beerdigungsinstitut Heinbach-Reuter, welches zunächst seinen Sitz in Geisweid hatte und dem Bestattungsgeschäft mehr Raum gab. Nach 20 Jahren an der Spitze des Betriebs übergab Günther Reuter 1994 das Unternehmen in die Hände seines Sohnes Klaus, der es bis heute führt. Klaus Reuter legte bereits 1986 seine Meisterprüfung ab und erlangte vier Jahre später den Titel „Betriebswirt des Handwerks“. Im Jahr 2011 wurde der Bereich Bestattungen unter dem Namen „Bestattungen Reuter“ komplett zurück in den eigenen Betrieb integriert. Der zweite Standort in Geisweid ist bis heute erhalten geblieben.

„Das Tischlerhandwerk ist vielseitig“

Dass Klaus Reuter einmal in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters treten wird, war nicht von Anfang an klar. Nach seinem Abitur im Jahr 1979 ging er zunächst zur Bundeswehr. Erst dann entschied er sich doch für eine Ausbildung im Tischlerhandwerk, die er jedoch nicht im elterlichen Betrieb absolvierte. Eine gute Entscheidung, denn auch heute noch ist Klaus Reuter begeistert von seinem Beruf. „Das Tischlerhandwerk ist vielfältig. Selten ist ein Auftrag wie der Andere und auch der Kundenkontakt macht den Arbeitsalltag abwechslungsreich. Wenn ich am Ende des Tages sehe, was ich geschafft habe und der Erfolg der Arbeit sichtbar wird, dann macht mich das zufrieden und mir geht es gut. Ausschließlich organisatorische Arbeiten zu erledigen, ist nicht mein Ding“, so der passionierte Tischlermeister, der sich außerdem seit über 20 Jahren als Obermeister der Tischler-Innung Westfalen-Süd engagiert.     

Zwischen Tradition und Innovation

Im Jahr 1999 trat die Tischlerei Reuter der Umweltgemeinschaft des Tischlerhandwerks bei und schuf somit nach außen eine gute Plattform für ihre seit Jahren gelebte Philosophie. Dazu gehören eine gute Energieberatung und die Garantie zur Verarbeitung von ökologisch unbedenklichen Materialien. Die Tischlerei Reuter hat sich im Jahr 2019 außerdem als „Fachbetrieb für Gebäudesicherheit“ qualifiziert. Damit schließt das Unternehmen Sicherheitslücken und sorgt für einen zeitgemäßen Einbruchschutz, damit die Kunden ein sicheres Zuhause haben. „Wir machen uns immer wieder Gedanken darüber, wo wir hinmöchten und richten den Betrieb dementsprechend aus. Hier muss man mit der Zeit gehen und die Themen und Nischen finden, die gut zu einem passen“, so Klaus Reuter, als er nach seinem Erfolgsrezept gefragt wird. Darüber hinaus seien natürlich die hohe Qualität der Arbeit – im Tischlerhandwerk sowie im Bestattungswesen -, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Ehrlichkeit, sowie gute und zufriedene Mitarbeitende von existenzieller Bedeutung.  

„Lebensraum“ entsteht

2015 bauten Klaus Reuter und seine Frau Dorothea Groos direkt neben der Tischlerei ein neues Gebäude: den sogenannten „Lebensraum“. Hier können bis zu 30 Personen in heller und freundlicher Atmosphäre Abschied nehmen und den Bestattungskunden kann ein noch umfangreicherer Service geboten werden. Im Laufe der Zeit hat sich auch der Beruf des Bestatters durch neue Bestattungsmöglichkeiten und die immer individueller gestalteten Formen des Abschieds weiterentwickelt.

Wandel der Zeit

In 150 Jahren hat sich einiges verändert: Von einer kleinen Werkstatt im Obergeschoss des historischen Wohnhauses hin zu einer großen Werkstatt in einem separaten Gebäude mit modernen Maschinen und Werkzeugen. Der Beruf des Tischlers ist im Laufe der Zeit technischer geworden und vielfältigere Materialen mit oftmals besonderen Eigenschaften für unterschiedliche Anforderungen werden verarbeitet. Ein weiteres Gebäude mit Ausstellungsfläche rund um das Thema Bestattungen sowie Büro- und Besprechungsräumen ist im Laufe der Zeit hinzugekommen und auch der „Lebensraum“ ist neu entstanden. Eines ist jedoch gleichgeblieben: Schon immer stand der Betrieb Reuter für höchste handwerkliche Qualität, Menschlichkeit und Zuverlässigkeit.

Tischlerei und Bestattungen

„Wir sind stolz darauf, über fünf Generationen zahlreiche Kunden mit individuellen und maßgeschneiderten Lösungen bereichert zu haben. Von der Planung bis zur Umsetzung setzen wir alles daran, die Vorstellungen unserer Kunden in die Tat umzusetzen und sie dabei bestmöglich zu beraten. Darüber hinaus helfen wir Menschen in schweren Stunden und begleiten sie einfühlend und kompetent bei allen Aufgaben, die eine Bestattung mit sich bringt“, fasst Klaus Reuter die Aufgaben der beiden Geschäftsfelder Tischlerei und Bestattungen zusammen.